LEHRE

DMA bietet folgende Lehrveranstaltungen an:

DM1  – Digitale Medien 1

Im ersten Semester liegt der Fokus der Lehre auf dem Kennenlernen unterschiedlicher digitaler Werkzeuge für die Architekturdarstellung. Wie der Begriff „Werkzeug“ andeutet, handelt es sich um einen quasi handwerklichen Prozess, dessen Ergebnisse an der Ausführung und gestalterischen Qualität gemessen werden können. Besonders engagierte Studienarbeiten entstehen, wenn die Aufgaben in der Entwurfs- oder Konstruktionslehre verankert werden können. Hier werden neben 2D und 3D Modeling, Rendering und Photomontagen auch Aspekte wie Layout und Typographie vermittelt. Im ersten Jahr empfehle ich nur mit Linien, Flächen und Volumina zu konstruieren und nicht mit vorgefertigten intelligenten Symbolbibliotheken. Schreiben erlernt man nicht mit automatischer Rechtschreibkontrolle und so ist das auch beim Konstruieren.

DM2  – Digitale Medien 2

Während im ersten Semester die Konzentration darauf liegt Daten in den Computer hinein zu bekommen, soll im 2. Semester der Computer als Medium für die Produktion entdeckt werden. Die Objekte, Modelle oder Architekturprototypen werden in ihrer ge- samten Komplexität und Form modelliert und für die computergestützte Produktion vor- bereitet. Am Ende des Semesters soll jeder Studierende ein Objekt in dem geplanten CNC / Rapid Prototyping Labor fertigen. Gerade die eigenhändige Produktion – also der Schritt aus dem Virtuellen wieder in die Realität – trainiert die Sorgfalt mit dem „am Rechner gezeichneten“ und kommt dem Konstruktionsprozess der Bau- und Produktionsrealität sehr nahe. Diese Lehre sichert bei den Studierenden bereits in den frühen Semester ein breites Wissen über die Benutzung der Maschinen.

Vorlesungen zu DM1 und DM2

Im Gegensatz zu den sich ständig verändernden Softwareprodukten haben sich die grundsätzlichen Konzepte des digitalen Entwerfens in den letzten 25 Jahren kaum gewandelt (vergl. z.B. „Computer Aided Architectural Design“ von William J Michell, MIT Press, 1979). So lässt sich eine Vorlesungsreihe als theoretische Grundlage über Klas- sen, Muster, Bits, Pixel, Internet, Virtual Reality u.s.w. aufbauen, die von Updates und technologischen Neuerungen entkoppelt ein langlebiges Fundament zum Entwerfen und Bauen mit Computern bietet.

Darstellende Geometrie und Perspektive

Das Fach DAGEO und Perspektive soll beim Analysieren und Konstruieren räumlicher Geometrien anleiten, das räumlichen Vorstellungsver- mögens fördern und zur geometrischen Problemlösung beim Entwerfen befähigen. In den Übungen und Experimenten werden folgende Aufgaben bearbeitet: 3 Tafel Projektion, Isometrie, Perspektive, Schnitte, Schattenkonstruktionen, Durchdringung und Abwicklungen, sowie das Erlernen und Einsatz des handwerklichen Zeichnens, Konstruierens und des Modellbaus. Parallel wird in der Vorlesungsreihe „DAGEO- Theorie“ der historischer Abriss über die Wissenschaft der Geometrie vermittelt.

MAR ANALOGIEN

Dieser Kurs beschäftigt sich mit morphogenetischen und bionischen Ansätzen naturanaloger Strukturen und funktionaler Tragsysteme. Form, Material und Struktur werden hierbei nicht als getrennte Aspekte, sondern als komplexe Zusammenhänge gedacht, um sich ganzheitliche Konstruktionsprinzipien der Natur zu Nutze zu machen. Die Verbindung von integralen, computergestützten Entwurfsprozessen (Grasshopper) in Verbindung mit digitalen Fabrikationsmethoden und textilen Strukturen bilden die Rahmenbedingungen dieses Kurses um funktionale Tragsysteme zu erforschen. Seit der Renaissance hat die zunehmende Trennung und Priorisierung von Entwurfsgestaltung über der Herstellung/ Materialisierung zu einer Aufspaltung von symbiotischen Gestaltungsprozessen geführt. Auch die Bauhaus Bewegung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, die Credos wie “form follows function” (L.Sullivan, 1896) verfolgten und für funktionalistische Formensprache mit neuen Werkstoffen standen, betrachteten die Materialität eher als “Mittel zum Zweck” und weniger als synergetische Gegenseitigkeit von Materialität, Form und Struktur, die aus der Interaktion mit Umwelteinflüssen und -kräften hervorgehen.