Masterprojekt: TennisHill

Sommersemester 23 / Gil Göttmann & Sebastian Messmer

Das Projekt Tennis Hill schafft eine Verbindung zwischen dem Lorettowald und der hoch frequentierten Schmugglerbucht. Das Konzept besteht darin, das Grundstück für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und möglichst viel Fläche zu begrünen, um die Natur zu fördern und das Mikroklima aufzuwerten. Ziel ist es, einen besonders attraktiven Ort für Mensch und Natur zu schaffen und gleichzeitig die Funktion der Tennisanlage und der Gastronomie zu erhalten. Die Tennisplätze befinden sich in einer leicht eingegrabenen Halle, welche durch Erdanschüttungen und intensive Begrünung von außen als grüner Hügel wahrgenommen wird.

Auf dem Hügel befinden sich die Wohngebäude, welche über den Hügel hinausragen und die Eingänge der Tennishalle markieren. Städtebaulich bilden die sieben Siegel, eine rippenartige, klare Struktur, die das Quartier fasst, sich aber dennoch der bestehenden Umgebung anfügt. Die Ausgestaltung der Wohngebäude ist identisch und unterstreicht somit die starke Identität des Ortes. Am nördlichen und südlichen Ende des Hügels befinden sich breite Treppenanlagen mit Rampen und Sitzstufen, die durch ihre einladende Wirkung die Zugänglichkeit des Quartiers signalisieren.

Auf den anderen Hügelflächen befinden sich Wildblumenwiesen, welche die Biodiversität fördern und sehr insektenfreundlich sind. Das südliche Ende des Wohngebiets wird durch das neue Clubhaus markiert, welches mit seiner großen Terrasse und Blick auf den Bodensee zum Verweilen einlädt. Die zwei prominenten Spielfelder befinden sich ebenfalls am südlichen Ende und können flexibel umfunktioniert werden, um diversen öffentlichen Zwecken zu dienen. So könnten hier beispielsweise Theater- oder Musikveranstaltungen stattfinden. Der gerade Weg auf dem Hügel erinnert an einen Bodenseesteg und öffnet sich am Endpunkt zu einem Platz mit Blick auf den See und öffentlichen Angeboten. Auf diesem Weg befinden sich große Oberlichter, die dem Fußgänger spannende Einblicke in die Tennishalle geben und das einfallende Licht dramatisch inszenieren.

Das Wohnkonzept besteht darin, verschiedene Wohnmodule flexibel aneinander zu reihen und somit den Baukörper zu bilden. Die einzelnen Module funktionieren prinzipiell wie Reihenhäuser und die Wohnungen erstrecken sich immer über mehrere Geschosse. So gibt es beispielsweise ein „Co-Living“ Modul mit 4 Wohneinheiten oder das Familienmodul, bei dem im Erdgeschoss eine Gewerbeeinheit für Selbstständige zugeschaltet werden kann. Die gemeinsame Besonderheit aller Wohntypen sind die vertikalen Blickbezüge, die durch spannende Lufträume erzeugt werden. Durch großzügige Oberlichter wird selbst die Gebäudemitte natürlich belichtet. Die innenliegenden, einläufigen Treppen sorgen dafür, dass jedes der Wohngebäude mit lediglich einem Erschließungsgang auskommt.

Die Fassaden werden durch ihren außen liegenden Sonnenschutz, der aus alten Segeln von Bodenseeschiffen bestehen könnte, charakterisiert. Diese Segel sind für jede Wohneinheit individuell elektrisch einstellbar und sorgen für ein abwechslungsreiches Fassadenspiel innerhalb des Quartiers. In den Stirnseiten der Wohngebäude befinden sich im Erdgeschoss Gewerbe- und gemeinschaftliche Flächen, wie beispielsweise ein Bäcker, ein Mini Markt oder ein Waschsalon. Die Holz-Hybrid Konstruktion, der sehr hohe Anteil von Grünflächen und die Verwendung von Fotovoltaik auf den Dächern machen das Projekt ökologisch nachhaltig.

Das Projekt Tennis Hill bietet ein attraktives Wohnquartier, bei dem der Fokus auf der Natur und dem Menschen liegt. Es ist ein Ort zum Leben, ein Ort zum Sport treiben, ein Treffpunkt für die Öffentlichkeit und ein Ort, an dem man einfach verweilen und den Blick über den See schweifen lassen kann.